⚽ Was ist Abseits im Fußball?
Die Abseitsregel im Fußball ist oft kompliziert, aber ihr Ziel ist einfach: Sie soll verhindern, dass Angreifer ständig direkt vor dem gegnerischen Tor auf lange Pässe warten (sogenanntes „Mauern“).
Man muss zwischen der Abseitsstellung (Position) und dem Abseitsvergehen (Strafbares Handeln) unterscheiden.
1. Die Abseitsstellung (Position)
Ein Spieler der angreifenden Mannschaft befindet sich in einer Abseitsstellung, wenn im Moment der Ballabgabe seines Mitspielers diese drei Bedingungen erfüllt sind:
- Er ist mit Kopf, Rumpf oder Beinen in der gegnerischen Spielfeldhälfte (die Mittellinie zählt nicht dazu).
- Er ist mit Kopf, Rumpf oder Beinen der gegnerischen Torlinie näher als der Ball.
- Er ist mit Kopf, Rumpf oder Beinen der gegnerischen Torlinie näher als der vorletzte Gegenspieler (dies sind meistens der letzte Feldspieler und der Torwart).
- Wichtig: Es zählt immer der Moment der Ballabgabe des Mitspielers, nicht der Moment, in dem der Spieler den Ball annimmt.
Ein Spieler steht nicht im Abseits, wenn er sich auf gleicher Höhe mit dem vorletzten oder den letzten beiden Gegenspielern befindet.
2. Das Abseitsvergehen (Strafbares Handeln)
Die Abseitsstellung allein ist noch kein Foul. Erst wenn der Spieler in Abseitsstellung aktiv in das Spielgeschehen eingreift, wird auf Abseits entschieden (das eigentliche Vergehen).
Ein Spieler greift aktiv ins Spiel ein, wenn er:
- den Ball spielt oder berührt, der von einem Mitspieler zugespielt wurde, ODER
- einen Gegner beeinflusst, z. B. indem er ihm die Sicht versperrt oder einen Zweikampf um den Ball führt, ODER
- einen Vorteil aus seiner Abseitsstellung zieht, z. B. wenn er einen vom Pfosten oder der Latte zurückprallenden Ball erhält.
3. Ausnahmen (Wann es kein Abseits gibt)
Auch wenn sich ein Spieler in Abseitsstellung befindet, wird nicht auf Abseits entschieden, wenn er den Ball direkt erhält:
- bei einem Einwurf.
- bei einem Abstoß.
- bei einem Eckstoß.
- wenn der Ball vom Gegner (unabsichtlich) gespielt wurde (außer bei einer Torverhinderungsaktion des Gegners).
Wenn der Schiedsrichter auf Abseits entscheidet, erhält die gegnerische Mannschaft einen indirekten Freistoß an der Stelle, an der sich der Spieler in Abseitsstellung befand, als er ins Spiel eingriff.